Autor: Christina Meier
Gärtnern mit Kindern ist auch ohne Garten eine tolle Sache! Denn selbst auf dem Balkon lässt sich leckeres Balkongemüse anbauen. In diesem Artikel geht es um aromatische Buschtomaten. Wenn Sie mit Ihrem Sprössling Balkongemüse anbauen möchten, ist eine Buschtomate mit Sicherheit das Richtige für ein erstes Erfolgserlebnis. Denn eine kleinwüchsige Tomatenpflanze, die zahlreiche, leckere Früchte hervorbringt und dabei in einem einfachen Kübel kultiviert werden kann, ist kinderleicht vorzuziehen und anzubauen.
Gärtnern mit Kindern: Tomatensamen aus biologischem Anbau kaufen
Kaufen Sie möglichst Bio-Saatgut, denn die Samen dieser Tomaten können Sie später für die nächste Aussaat im Folgejahr verwenden. Bei nicht biologischen Hybridsamen ist dies leider nicht der Fall, da diese nicht sortenrein sind. Im Handel, auch im Online-Handel, gibt es hier eine interessante Auswahl, die nicht die Welt kostet. Wir empfehlen Ihnen später einige aromatische Sorten und Online-Händler, mit denen wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Wenn Sie für die Balkontomaten Samen aus Tomaten verwenden

Die Samen liegen gut geschützt in der Tomate.
Sie können aber auch die Samen aus einer gekauften Bio-Tomate verwenden, diese sind aber von einem gallertartigen Gel umhüllt, welches Sie sorgfältig auswaschen müssen. Die Kerne müssen dann noch gut trocknen und sollten gegebenenfalls über den Winter trocken, dunkel und kühl gelagert werden.
So ziehen Sie mit Ihren Kindern die Balkontomaten vor

Zarte Keimlinge in der Anzuchtschale
1.Pflanzgefäße und Anzuchterde
Eine Aussaat von Tomaten ist frühestens ab Anfang oder Mitte März zu empfehlen. Denn vorher ist es auch auf der hellsten Fensterbank noch zu dunkel für die lichthungrigen Pflänzchen. Für die Aussaat können Sie kompostierbare Anzuchttöpfchen, in denen die Pflänzchen sogar umgetopft werden können. Zur Not tut es aber auch ein alter Eierkarton. Kunststofftöpfchen können Sie dagegen immer wieder verwenden.
Die Anzuchtgefäße füllen Sie nun mit nährstoffarmer Anzuchterde. Statt dieser können Sie auch normale Gemüseerde mit etwas Sand mischen. Zwei Drittel Erde und ein Drittel Sand haben sich nach unseren Erfahrungen gut als Anzuchterde bewährt. Denn bei zu nährstoffreicher Erde wachsen die Pflänzchen zwar recht schnell in die Höhe, entwickeln aber auf ihrer Suche nach Nährstoffen kein starkes Wurzelwerk, weil alles eben schon in greifbarer Nähe ist.
2. Aussaat und ab ins Zimmergewächshaus
Nun lassen Sie Ihr Kind in die Mitte jedes Töpfchens einen kleinen Tomatensamen legen. Dieser wird hauchdünn mit Erde bedeckt, leicht angedrückt und das Substrat mit dem Samenkorn vorsichtig mit einer Gießkanne angegossen oder noch besser mit einem Handsprüher besprüht. Die Töpfchen kommen nun in ein kleines Zimmer-Gewächshaus, das praktisch auf jede Fensterbank passt. So ein Mini-Gewächshaus ist äußerst praktisch für die Voranzucht verschiedener Gemüsepflanzen. Hier halten sich Feuchtigkeit und Wärme und bilden so ein ideales Klima für die Keimung und die erste Zeit der jungen Keimlinge. Der Deckel ist nach Belieben abnehmbar und hat eine kleine Vorrichtung zum täglichen Lüften. Der Deckel wird jetzt auf die Anzuchtschale mit den Töpfchen gelegt und nun heißt es: Abwarten und in Geduld üben…Auch das will gelernt sein und gehört zum Gärtnern mit Kindern dazu.

Nun wachsen auch die ersten richtigen Blätter…
3. Substrat feucht halten
Allerdings muss das Substrat nun bis zur Keimung regelmäßig befeuchtet werden. Denn Tomatensamen benötigen neben Wärme auch Feuchtigkeit zum Keimen. Die ideale Temperatur für die Keimung von Tomaten liegt bei um die 20°C. Nach ungefähr 10 Tagen können Sie und Ihr junger Gehilfe sich über die jungen Keimlinge freuen, die da vorwitzig aus der Erde luken. Einmal am Tag können Sie den Deckel kurz zum Lüften abnehmen, damit sich kein Schimmel bildet.
Nach den ersten beiden Keimblättern, die manchmal später ausfallen, kommen nach und nach die richtigen Blätter.
4. Pikieren oder Umtopfen
Das sogenannte Pikieren, also das Vereinzeln der Pflanzen, wenn sie zu dicht nebeneinander in einem Topf stehen, entfällt, wenn Sie pro Töpfchen nur einen Samen hineingelegt haben. Allerdings wachsen die Keimlinge recht schnell. Mit der Zeit können Sie den Deckel jeden Tag ein wenig länger weglassen. Tomaten entwickeln sehr rasch lange Pfahlwurzeln und sind außerdem Starkzehrer. Lassen Sie Ihr Kind täglich kontrollieren, ob die Wurzeln beim Umdrehen des Topfes bereits zu sehen sind. Wenn die Wurzeln bereits zu sehen sind oder die Pflanzen etwa vier bis fünf Blätter aufweisen, benötigen sie ein größeres Pflanzgefäß und müssen auch nicht mehr zwingend im Zimmergewächshaus stehen.

Nicht einzeln gesäte Jungpflanzen müssen pikiert/vereinzelt werden.
Zum Herausnehmen der Pflanze können Sie einen Pikierstab verwenden. Wir haben aber auch schon ein chinesisches Essstäbchen dafür benutzt. Stehen die Keimlinge einzeln jeweils in einem sehr kleinen Topf, kann auch der gesamte Topfinhalt, also mit Substrat, in ein größeres Gefäß umziehen. Füllen Sie den neuen Topf bis zu der Höhe des alten Gefäßes mit guter Gemüseerde und setzen Sie dann den Wurzelballen der Pflanze samt Erde in den neuen Topf.
Dann füllen Sie rundherum noch mit Erde auf, bis der Topf gut ausgefüllt ist. Oder Sie füllen das ganze Gefäß mit der Gemüseerde, stechen mit dem Pikierstab ein langes Pflanzloch hinein und setzen die Pflanze samt Wurzel dann etwas tiefer, als sie vorher stand, in die Erde. Auch jetzt müssen Sie die Pflanze nur noch festdrücken und angießen. Gute Gemüseerde ist nun wichtig, weil die Pflanze ab jetzt Nährstoffe für ihr Wachstum benötigt. Wenn Sie so mit all ihren Tomatenpflänzchen verfahren, passen Sie vielleicht nicht mehr alle auf eine Fensterbank. Raus dürfen sie aber noch nicht. Sie müssen also schauen, wo Sie in der Wohnung noch ein helles und warmes Plätzchen finden.
5. Ab auf den Balkon
Mitte Mai ist denn soweit: Jetzt ist die Zeit der kalten Fröste vorbei und die Tomaten dürfen tagsüber für einige Zeit raus. Da sie sich aber erst ein wenig an die neuen Verhältnisse gewöhnen müssen, sollten sie anfangs nur ein bis zwei Stunden raus. Wenn die Pflanzen jeden Tag eine Stunde länger rauskommen, dürfen Sie die Pflanzen nach etwa einer Woche ein letztes Mal umtopfen.
Nun benötigen Sie pro Pflanze einen möglichst großen Kübel pro Pflanze. Am besten sind Kunststoffkübel in Naturfarben. Schwarze Kübel heizen sich manchmal zu schnell auf, können aber hell angestrichen werden. Auch beim Umtopfen in größere Kübel können Ihnen Ihre Kinder behilflich sein. Ab jetzt, also zwischen Mitte und Ende Mai dürfen die Pflanzen auch nachts auf dem Balkon verbleiben. Stellen Sie die Tomatenpflanzen an einen sonnigen Platz auf dem Balkon. Sollte es regnen, sorgen Sie dafür, dass sie nicht nass werden. Auch beim Gießen geben Sie das Wasser nicht über die Blätter, denn dies begünstig schädliche Pilzerkrankungen.
Gärtnern mit Kindern: Vom Balkon ab in den Mund
Nun wachsen die Pflänzchen ohne Unterlass. Die meisten Buschtomaten, die sich als Kübelpflanzen für den Balkon eignen, müssen jedoch nicht ausgegeizt werden. Sie entwickeln eine kompakte Wuchsform und sehen sogar überaus dekorativ aus. Meist erscheinen die ersten Blüten ab Juni. Kommt es zur Befruchtung, sind die ersten Tomaten bereits ab Mitte Juli reif. Dies kann aber auch sorten- und standortbedingt etwas unterschiedlich ausfallen.
Trägt die Tomatenpflanze sehr schwer an ihren vielen Früchten, können ein Stock oder eine Tomatenstange helfen. An diese können einzelne Triebe mit einer kleinen Klammer oder einer Kordel festgebunden werden. Sie sehen: Bei den meisten Arbeiten kann Ihr Kind schon ordentlich mithelfen. So einfach ist also der Anbau von Balkontomaten und das Gärtnern mit Kindern! Nun viel Spaß bei der Ernte mit Ihren Kindern. Guten Appetit und liebe Grüße,
Ihr Mutter-Kind-Portal
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