Autor: Christina Meier
In der sechsten SSW schreitet die Entwicklung Ihres Babys rasch voran. Aber auch Ihr Körper verändert sich nun mehr und mehr, auch wenn von außen vielleicht noch nicht viel zu erkennen ist. Erfahren Sie hier, welche Entwicklung die sechste Schwangerschaftswoche mit sich bringt und was Sie und Ihr Baby in dieser Zeit alles erleben.
Die Entwicklung Ihres Babys in der sechsten SSW
In der sechsten SSW bildet sich das Neuralrohr aus dem sich einmal Gehirn und Rückenmark entwickeln werden. Wenn Sie bis jetzt noch nicht zusätzlich Folsäure einnehmen sollten, wird es ab jetzt höchste Zeit. Fragen Sie Ihren Arzt oder lassen Sie Ihren Folsäurespiegel bestimmen, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob und wieviel Folsäure Sie zusätzlich nehmen sollten.
Folsäuremangel zählt als eine der Hauptursachen für einen sogenannten offenen Rücken bei Neugeborenen.
Welche Vitamine jetzt außerdem noch für Sie Ihr und Baby von Bedeutung sind, lesen Sie auf der Seite Vitamine in der Schwangerschaft.
Auch die Struktur der Lungen fängt nun an, sich zu bilden, jeden Tag tägliche entwickelt sich dieses lebenswichtige Organ weiter, aber erst gegen Ende der Schwangerschaft wird diese Entwicklung vollendet sein.
Bei einer Ultraschalluntersuchung könnten Sie gegen Ende der sechsten Schwangerschaftswoche sehen, wie das kleine Herz, welches nun aus 4 sich noch entwickelnden Kammern besteht, anfängt zu schlagen. Das winzige Herz Ihres Babys schlägt etwa doppelt so schnell wie das Ihrige und versorgt den kleinen Körper bereits mit Sauerstoff. Dieser stammt ursprünglich aus Ihrer Atmung und wird anfangs über den Dottersack und später über die Plazenta und die Nabelschnur zu Ihrem Baby weitergeleitet.
Vielleicht sehen Sie auf dem Ultraschallbild ebenso schon die ersten Ansätze der zukünftigen Ärmchen, die sich nach und nach aus den flossenähnlichen Strukturen herausbilden.
Ihr Baby ist nun etwa 4mm groß und damit doppelt so groß als noch eine Woche zuvor. Woche für Woche und Tag für Tag wächst Ihr Baby nun immer mehr. Auch wenn es jetzt noch eher einer Kaulquappe ähnelt, beim nächsten Ultraschallbild werden Sie überrascht sein, was sich in der Zwischenzeit alles getan hat.
Leider wird die erste Ultraschalluntersuchung oft erst nach der 8. oder 9. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Sprechen Sie Ihren Frauenarzt ruhig einmal darauf an. Schließlich kostet das Fragen ja bekanntlich nichts…
Was in der sechsten Schwangerschaftswoche in Ihrem Körper passiert
Auch Ihr Körper verändert sich von Woche zu Woche immer mehr und immer schneller. Während Ihre Gebärmutter ständig wächst, damit Ihr Baby genügend Platz darin hat, um selbst wachsen zu können, lockern sich auch Ihre Muskulatur und das Bindegewebe, damit dem Wachstum nichts im Wege steht.
Auch die Blutgefäße weiten sich nun, da sie vermehrt Blut transportieren müssen. Manchmal kann es vorkommen, dass die Brüste spannen oder sie beginnen durch die hormonelle Umstellung zu wachsen. Aber auch wenn Sie wenig oder gar keine Veränderungen feststellen, ist das in Ordnung. Denn jeder Körper reagiert in seinem eigenen Tempo.
Dies ist die Zeit, in der Sie lernen können, der Weisheit und Natur Ihres Körpers zu vertrauen. Immerhin läuft das meiste in ihm von Ihnen völlig unbemerkt ab und funktioniert trotzdem einwandfrei.
Folgende Symptome können in dieser Zeit außerdem auftreten und Ihnen die Veränderungen, die in Ihrem Körper ablaufen bewusst machen:
1. Schwangerschaftsübelkeit
Wie schon in der fünften Schwangerschaftswoche auch, kann es auch in der sechsten SSW zu Übelkeit kommen, die überwiegend a frühen Morgen auftritt. Manchen Frauen scheinen bestimmte homöopathische Globuli zu helfen, andere wiederum schwören auf Kaugummis gegen die unangenehme Schwangerschaftsübelkeit in den ersten Wochen der Schwangerschaft.
Es gibt auch Frauen, die gute Erfahrungen damit gemacht haben, direkt nach dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu essen und so die Übelkeit zu vertreiben. Horchen Sie in sich hinein, um herauszufinden, was für Sie das Richtige ist. Probieren Sie es aus! Hier muss jeder für sich selbst erspüren, was ihm guttut.
Bei den meisten Frauen vergeht die morgendliche Übelkeit nach den ersten Wochen von alleine, so dass auch dies kein großes Problem darstellen sollte.
2. Leichte Verstopfung
Wenn Sie jetzt vermehrt unter Verstopfung leiden, machen Sie sich bitte keine Sorgen. Dies kommt bei den meisten werdenden Mütter vor und hat überwiegend hormonelle Ursachen.
Während der Schwangerschaft kommt es zu einem Anstieg vom Körper gebildeter Sexualhormone. Eines davon ist das das Gelbkörperhormon Progesteron, welches die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung der befruchteten Eizelle optimal vorbereitet.
Doch Progesteron hat ebenfalls einen hemmenden Einfluss auf die Darmmuskulatur, weshalb es während der Schwangerschaft öfter zu Darmträgheit und Verstopfung kommen kann. Ist die Schwangerschaft weiter fortgeschritten, drückt die Gebärmutter mit dem Baby zusätzlich auf den Darm, was eine Verstopfung noch mehr begünstigt.
Manchmal helfen kreisende Bewegungen mit dem Gesäß. Stellen Sie sich vor, Sie wollten mit dem Gesäß eine 8 beschreiben und bewegen Sie das Gesäß mit entsprechenden Bewegungen in der Hocke über der Toilette. Wichtig ist ebenfalls, dass Sie stets ausreichend trinken und sich möglichst ballaststoffreich ernähren. Was Sie sonst noch tun können, um die Verdauung zu unterstützen, finden Sie im Beitrag Verstopfung in der Schwangerschaft: Unsere Tipps.
Die richtige Ernährung während der Schwangerschaft kann Verdauungsbeschwerden vorbeugen helfen. Auch Bewegung bringt den Darm in Schwung und erleichtert die Verdauung. Ganz verhindern kann man die Neigung zur Verstopfung nicht. Immerhin befindet sich der Organismus während der Schwangerschaft in einer Ausnahmesituation, in der alles etwas anders als sonst.
3. Leichtes Ziehen im Unterleib
Auch in der sechsten SSW herum kann es sein, dass Sie ab und zu ein leichtes Ziehen im Unterleib verspüren. Denn die Schwangerschaftshormone verursachen eine Lockerung und Dehnung der Bänder und Muskeln, was sich dann als manchmal ein wenig schmerzhaftes Ziehen bemerkbar machen kann.
Etwas seltener kommt es in der sechsten SSW zu einer leichten Einnistungsblutung, wenn sich die Eizelle in der Gebärmutterwand einnistet. Manchmal werden dabei nämlich kleine Blutgefäße verletzt, so dass es zu Blutungen kommen kann. Wenn Sie dies beunruhigt oder Sie sich unwohl fühlen, sollten Sie Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme davon berichten.