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Medikamente in der Schwangerschaft

Autor: Christina Meier

Grundsätzlich sollten Medikamente während Schwangerschaft und Stillzeit nur, wenn absolut notwendig, eingenommen werden. Doch gerade in der Schwangerschaft sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt besprechen, ob und welche Medikamente Sie einnehmen.

Denn die meisten Arzneimittel geraten über den mütterlichen Blutkreislauf und in der Folge über die Nabelschnur in den kindlichen Blutkreislauf. Nicht selten können Medikamente, wie beispielsweise bestimmte Bluthochdruckmittel zu Schädigungen und sogar Missbildungen führen oder eine Früh- oder Fehlgeburt auslösen.

So gibt es also zahlreiche Medikamente, die während der Zeit der Schwangerschaft auf keinen Fall eingenommen bzw. durch ungefährlichere Mittel ersetzt werden sollten.

Lesen Sie immer den Beipackzettel durch

Nicht alle Wirkstoffe in Medikamenten sind im Hinblick auf eine bestehende Schwangerschaft überprüft. Welche Medikamente in der Schwangerschaft unbesorgt eingenommen werden dürfen, können Ihnen daher am ehesten Ihr Frauenarzt oder Ihre Hebamme sagen. Dennoch sollten Sie vor der Einnahme stets zusätzlich den Beipackzettel lesen und überprüfen, ob das jeweilige Mittel tatsächlich auch während der Schwangerschaft eingenommen werden darf.

Denn kein Arzt kennt sämtliche Nebenwirkungen und Empfehlungen aller Medikamente auswendig. Dies gilt im Besonderen, wenn Sie das Medikament von einem anderen Arzt als Ihrem Frauenarzt verschrieben bekommen haben. Schauen und fragen Sie lieber einmal mehr als zu wenig nach, damit Sie und Ihr Kind auf der sicheren Seite stehen.

Homöopathische Mittel dürfen Sie hingegen auch in der Schwangerschaft einnehmen, sofern sie passend ausgewählt sind. Am besten lassen Sie sich hierfür von einem homöopathisch arbeitenden Heilpraktiker oder Arzt beraten, falls Sie sich nicht selbst bereits in der homöopathischen Mittel- und Potenzwahl ausreichend auskennen. Dies gilt auch für Heilkräutertees und ätherische Öle, denn nicht alle sind für Schwangere oder stillende Mütter geeignet.

Medikamente in der Schwangerschaft bei chronischen Erkrankungen

Bei den meisten chronischen Erkrankungen dürfen Sie Ihre Medikamente in der Schwangerschaft nicht einfach absetzen. Denn auch dies könnte Ihnen und Ihrem Baby schaden. Besprechen Sie alle Krankheiten und Medikamenteneinnahmen mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme. Oftmals gibt es Ersatzmittel mit ähnlichen Wirkstoffen, falls Sie ein bestimmtes Medikament in der Schwangerschaft nicht einnehmen dürfen.

Bereits wenn ein Schwangerschaftswunsch besteht, sollten Sie sich dahingehend vom Arzt beraten lassen, also möglichst schon vor Schwangerschaftsbeginn. Dies wäre auch im Hinblick auf das zusätzliche Einnehmen von Folsäure ideal.
Denn ein Mangel an Folsäure, einem wichtigen Vitamin der Vitamin-B-Gruppe, kann, wenn er zu Beginn der Schwangerschaft besteht, schwerwiegende Folgen haben. Einige Medikamente jedoch können sich gerade zu Beginn der Schwangerschaft schädlich auswirken. Andere wiederum können nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bedenkenlos eingenommen werden.

Spätestens, wenn Sie wissen, dass Sie schwanger sind, sollten Sie im Falle einer bestehenden chronischen Erkrankung also Ihren Frauenarzt über die Einnahme Ihrer Medikamente informieren bzw. um Rat fragen.

 

Medikamente bei Erkältungsbeschwerden

Zu diesem umfangreichen Thema wird es demnächst ein eigenes Kapitel geben, in dem zusätzlich alternative Maßnahmen bzw. traditionelle Hausmittel vorgestellt werden, die Sie auch in der Schwangerschaft anwenden dürfen. Hier gelten jedoch die gleichen Ratschläge wie bei weiter unten beschriebenen Schmerz- bzw. Fiebermitteln, die Sie nur bedingt, wenn überhaupt, einnehmen dürfen.

 

 

 

Schmerzmittel in der Schwangerschaft

Dieses Thema ist recht komplex, auch wenn es sich meist (nur) um die Frage handelt, welche Kopfschmerzmittel auch in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden dürfen. Deshalb wird dem Thema „Kopfschmerzen in der Schwangerschaft“ und „Kopfschmerzmittel in der Schwangerschaft“ demnächst jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet.
Vorausschickend jedoch schon einmal eine kleine Übersicht der drei bekanntesten Schmerzmittel und ihre mögliche Anwendung in der Schwangerschaft:

Aspirin
Aspirin sollten Sie laut Packungsbeilage nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind.
Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure im Aspirin wirkt sich ungünstig auf die Blutgerinnung aus, weshalb es bei einer Einnahme leichter zu Blutungen kommen kann. Besonders im letzten Trimester der Schwangerschaft dürfen Sie auf keinen Fall Aspirin einnehmen. Auch wenn Sie schwanger werden wollen, ist dies nicht das geeignete Schmerzmittel für Sie, denn Aspirin kann ebenso die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Nach Absetzen der Einnahme wird die Fruchtbarkeit in der Regel jedoch wieder voll hergestellt.

Ibuprofen
Ibuprofen sollte ebenfalls laut Packungsbeilage, wenn überhaupt, nur in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln eingenommen werden. Fragen Sie jedoch hierzu unbedingt Ihren Frauenarzt.

Paracetamol
Paracetamol darf als einziges dieser drei Schmerzmittel im gesamten Schwangerschaftszeitraum eingenommen werden. Laut Packungsbeilage ist Paracetamol in üblicher Dosis ungefährlich für das Ungeborene. Dennoch sollten Sie auch hier Ihren Arzt über die Einnahme informieren und gegebenenfalls abklären lassen, woher Ihre Schmerzen kommen, wenn diese ungewöhnlich stark sind.

Fragen Sie Ihren Arzt lieber einmal mehr

Auch Bluthochdruckmittel, Schmerzmittel und andere Medikamente in der Schwangerschaft dürfen also nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen, abgesetzt oder umgetauscht werden.
Lesen in jedem Fall stets die Packungsbeilage durch und stellen Sie Ihrem Arzt bei Unsicherheiten der Mittelwahl sämtliche Fragen, die Ihnen auf dem Herzen liegen. Denn immerhin haben Sie letzten Endes die Verantwortung für Ihre Gesundheit und die Ihres Kindes.

 

 

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