Autor: Christina Meier
Folgende wichtige Informationen zu Ihrer Schwangerschaft können Sie in Ihrem Mutterpass auf Seite 15 und 16 nachlesen:
Es werden beispielsweise die wahrgenommenen Vorsorgeuntersuchungen und auch vorangegangene Schwangerschaften und Entbindungen nochmals notiert.
Ebenso finden Sie hier Angaben zum Geburtsverlauf und Gesundheitszustandes Ihres neugeborenen Kindes. Auch der Apgar-Test, bei dem Atmung, Puls, Muskelspannung, Hautfarbe und Reflexe im Anschluss an die Geburt geprüft werden, wird hier dokumentiert.
Außerdem werden Informationen und Besonderheiten bezügliches des Verlaufs im Wochenbett notiert. Spätestens 2 Monate nach Ihrer Entbindung sollten Sie nochmals untersucht werden. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird ebenso im Mutterpass festgehalten und auf Seite 16 im Mutterpass eingetragen. Wenn also die Seiten 15 und 16 im Mutterpass ausgefüllt sind, werden Sie Ihr Baby vermutlich bereits in Ihrem Armen halten.
Dies bedeutet der Eintrag „Geburtsmodus“ im Mutterpass auf Seite 15
Der Geburtsmodus gibt an, auf welche Weise Sie entbunden haben.
1. Das Kürzel „Sp“ steht für spontan. Damit ist eine vaginale Geburt gemeint, die ohne operativen Eingriff stattfand.
2. Die Abkürzung „S“ steht für Sectio, also einen Kaiserschnitt.
3. Finden Sie den Eintrag „Vag. OP“, dann wurde bei Ihrer Entbindung entweder eine Geburtszange oder die Saugglocke zur Hilfe genommen.
4. Die Kindslage ist die Lage Ihres Kindes zum Zeitpunkt unmittelbar vor der Geburt.
SL bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich Ihr Kind in Schädellage befunden hat.
BEL steht für Beckenendlage, während
QL für Querlage steht. In letztem Fall hatten Sie vermutlich einen Kaiserschnitt.
Der Apgar-Test
Der bereits erwähnte APGAR-Test, der direkt nach der Geburt durchgeführt wird, dokumentiert den Gesundheitszustand Ihres Kindes bzw. wie schnell sich das Kind an die veränderten Bedingungen nach der Geburt gewöhnt und sich von den Strapazen der Entbindung erholt hat.
Diese Untersuchung besteht aus fünf Elementen mit je einem eigenen Test. Für jeden Test wird eine Note bzw. Punktzahl zwischen 0 und 2 vergeben. Ein Endergebnis zwischen 8 und 10 Punkten gilt als gut, eine geringere Punktzahl bedeutet jedoch nicht automatisch, dass Sie sich Sorgen machen müssten. Außerdem wird der Apgar-Test in der Regel noch zweimal im Abstand von jeweils 5 Minuten wiederholt. Bei einer auffallend niedrigen Punktzahl wird Ihr Baby entsprechend versorgt, damit es ihm bald besser geht.
Weitere Untersuchungsergebnisse, die im Mutterpass auf Seite 15 und 16 eingetragen werden
Auch der pH-Wert des Blutes Ihres Babys wird ebenfalls direkt nach der Geburt bestimmt. Um den pH-Wert des Blutes ermitteln zu können, wird Blut aus der Arterie der Nabelschnur untersucht. Selbstverständlich bekommt Ihr Baby bei Bedarf sofort Sauerstoff.
Natürlich wird Ihr Baby gemessen und gewogen und auch diese Ergebnisse werden im auf Seit 15 im Mutterpass notiert.
Außerdem wird nach Besonderheiten im Wochenbett gefragt sowie das Ergebnis der Abschlussuntersuchung eingetragen. Im Rahmen der Abschlussuntersuchung geht es vor allem auch um die Rückbildung Ihrer Gebärmutter und um die Heilung eventuell vorhandener Verletzungen, wie beispielsweise eines Dammschnittes.
Zusätzlich werden nochmals das Urinsediment untersucht und diesbezügliche Auffälligkeiten auf Seite 16 eingetragen.
Die Eintragungen im Mutterpass auf Seite 15 und 16 waren waren die letzten Eintragungen im Mutterpass.
Aber Halt: Warum sind denn da noch mehr Seiten?
Heben Sie Ihren Mutterpass gut auf. Einerseits steckt er voller Erinnerungen und andererseits ist der Mutterpass ein wertvolles Dokument, in dem wichtige medizinische Daten enthalten sind, die auch bei einer weiteren Schwangerschaft benötigt werden können.
Deshalb enthält der Mutterpass nochmals weitere Seiten, die für Ihre nächste Schwangerschaft verwendet werden können. Es sind sozusagen zwei Mutterpässe in einem.
Damit Ihr Mutterpass auch noch nach vielen Jahren leserlich ist und vollständig und gut erhalten bleibt, sollten ihm eine Mutterpass-Schutzhülle gönnen. Diese sorgt dafür, dass er weder vorzeitig verknittert, noch vergilbt oder auf andere Weise beschädigt wird.
Dann können Ihre Kinder und Enkelkinder noch in Ihrem Mutterpass stöbern.
Eine gute Mutterpass-Schutzhülle muss nicht teuer sein
Ich bin zum heutigen Zeitpunkt 51 Jahre alt und besitze immer noch den Mutterpass meiner Mutter, in dem Daten über ihre Schwangerschaft mit mir eingetragen sind. Damals waren Mutterpässe noch relativ neu. Es gab sie erst seit wenigen Jahren. Seitdem haben sich die Mutterpässe in Aussehen und Inhalt einige Male verändert. In einem meiner nächsten Artikel werde ich Ihnen auch die Seiten dieses alten Mutterpasses vorstellen, damit Sie sich ein Bild davon machen können, wie der Mutterpass früher einmal aussah. Dies wäre kaum möglich, wenn der Mutterpass meiner Mutter all die Jahre ohne eine Schutzhülle verbracht hätte, die ihn bei jedem Umzug immer wieder vor eventuellen Schäden bewahrt hat. Dabei gab es damals nur einfache Klarsichthüllen und nicht solche schönen personalisierten Mutterpass-Hüllen, wie es sie heute für wenig Geld gibt. Aber auch diese einfache Plastikhülle trug dazu bei, dass der Mutterpass meiner Mutter so gut erhalten blieb, dass ich ihn in einem meiner nächsten Artikel veröffentlichen kann.
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