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Mutterpass: Ultraschall auf der 10. und 11. Seite

Autor: Christina Meier

Die Seite 10 und 11 Ihres Mutterpasses sind für die Ergebnisse der 3 wichtigsten Ultraschalluntersuchungen wichtig. Werden mehr als die drei routinemäßigen Ultraschalluntersuchungen gemacht, werden die zusätzlichen Befunde auf Seite 12 und 14 notiert.

Die erste Ultraschalluntersuchung findet meist zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche statt. Die zweite Ultraschalluntersuchung ist für den Zeitraum zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche anberaumt. Zwischen der 29. und der 32. Schwangerschaftswoche sollte die dritte Ultraschalluntersuchung stattfinden.

Auf Seite 10 und 11 des Mutterpasses wird notiert, ob es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt, sich Auffälligkeiten zeigen, die Entwicklung Ihres Babys zeitgerecht verläuft und Herzaktionen feststellbar sind. Auffällige Befunde ziehen selbstverständlich weitere Untersuchungen nach sich, zu denen auch weitere Ultraschalluntersuchungen gehören können.

 

Was wird alles bei den Ultraschalluntersuchungen kontrolliert und auf Seite 10 und 11 des Mutterpasses notiert?

 

 

Folgende Befunde und Daten, die durch diese Ultraschalluntersuchungen festgestellt werden können, werden auf Seite 10 und 11 des Mutterpasses dokumentiert:

1. Fruchtwassermenge:
Die Fruchtwassermenge kann Hinweise auf eventuelle Fehlentwicklungen des Kindes hinweisen. So kann ein Zuviel an Fruchtwasser mit Fehlbildungen des Kindes einhergehen, während zu wenig Fruchtwasser ein Hinweis auf eine Wachstumsverzögerung sein kann.

2. Körperliche Entwicklung:
Die zu erwartende körperliche Entwicklung des Babys wird ebenfalls untersucht. Sollten einige der biometrischen Daten wie BIP, FRO, ATD oder andere Messwerte auffällige Befunde aufweisen, werden engmaschigere Kontrolluntersuchungen durchgeführt.

3. Körperumriss:
Der Körperumriss gibt Hinweise auf eventuell vorhandene Lücken der Bauchwand, einem offenen Rücken oder Fehlbildungen im Bereich des Gesichts.

4. Fetale Strukturen:
Als „fetale Strukturen“ werden die Organe des Kindes bezeichnet, Auch hier wird nach Auffälligkeiten und Fehlbildungen Ausschau gehalten.

5. Herztätigkeit:
Das Herz und die Herztätigkeit werden ebenso genau kontrolliert. Ist der Herzschlag zu langsam und unregelmäßig, folgen weitere Untersuchungen.

6. Bewegung:
Auffälligkeiten bezüglich der Kindsbewegungen könnten ein Hinweis auf Fehlbildungen oder Erkrankungen des Kindes sein, weshalb auch die Bewegungen des Kindes Gegenstand der Ultraschalluntersuchungen sind.

 

Fremdwörter von Seite 10 und 11 des Mutterpasses einfach erklärt

Lassen Sie sich von den vielen Fachausdrücken auf diesen beiden Seiten des Mutterpasses nicht verrückt machen. Damit Sie verstehen, worum es auf Seite 10 und 11 des Mutterpasses geht, finden Sie hier die wichtigsten Fachausdrücke und Abkürzungen mit jeweils einer kurzen Erklärung über ihre Bedeutung. Folgende Fachausdrücke werden Ihnen auf der 10. und 11. Seite des Mutterpasses begegnen:

1. SSW (LR)
Dies ist die Abkürzung für die errechnete Schwangerschaftswoche, die sich aus dem Datum Ihrer letzten Menstruation (Regel) ergibt.

2. SSW korrigiert
Bei der Ultraschalluntersuchung kommt es manchmal zur Abweichung von der vorher angenommenen Schwangerschaftswoche. Daher wird die Schwangerschaftswoche in diesen Fällen korrigiert.

3. Screening
Als Screening werden umfassende Ultraschalluntersuchungen bezeichnet.

4. Intrauteriner Sitz
Hier geht es um die korrekte Einnistung des Embryos in der Gebärmutter. Ist die Schwangerschaft trotz nachgewiesener Schwangerschaftshormone im Blut in der Gebärmutter nicht feststellbar, kann es sich um eine lebensgefährliche Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft handeln. Beim intrauterinen Sitz befindet sich der Embryo innerhalb der Gebärmutter. Bei einer Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft handelt es sich um eine extrauterine (außerhalb der Gebärmutter) Schwangerschaft.

5.Embryo darstellbar
Es wird notiert, ob der Embryo in der Ultraschalluntersuchung sichtbar bzw. darstellbar ist. Dies sollte spätestens ab der 5. Schwangerschaftswoche der Fall sein.

6. HerzaktionDie Herzaktion des Kindes sollte beim Doppler-Ultraschall ab der 7. bis 8. Schwangerschaftswoche nachzuweisen sein.

7. Verdacht auf Mehrlinge
Nicht nur für Sie ist es spannend, zu erfahren, ob sich in Ihrem Bauch mehr als nur ein Embryo befindet. Auch Ihr Frauenarzt möchte dies gern wissen, da eine Mehrlingsschwangerschaft meist einer intensiveren Überwachung bedarf.

8. Monochorial
Bei einer monochorialen Schwangerschaft teilen sich eineiige Zwillinge eine (mono) Plazenta (Chorion).

9. Konsiliaruntersuchung
Als Konsiliaruntersuchung wird eine Untersuchung durch einen weiteren Arzt bezeichnet, durch die eventuelle Auffälligkeiten abgeklärt werden sollen.

10. Biometrie
Bei der Biometrie handelt es sich um die Messung der Organe Ihres Kindes. Folgende Messungen werden durchgeführt und beurteilt:

a) FS
Mit dem Kürzel FS ist der Fruchtsack gemeint. Bei der Messung geht
es um den Durchmesser der Fruchthöhle.

b) SSL
Hier geht es um die Scheitel-Steiß-Länge, also um die Länge vom
Scheitel bis zum Steiß.

c) BPD
Der biparietale Durchmesser ist der Durchmesser von einem
Scheitelbein zum anderen.

d) FOD
Der fronto-okzipitale Durchmesser ist der Durchmesser des Kopfes
von der Stirn bis zum Hinterkopf.

e) KU
Der Kopfumfang wird mit KU abgekürzt.

f) ATD
Der Durchmesser des Bauches von Rippe zu Rippe wird als abdominaler
Transversaldurchmesser bezeichnet und mit ATD abgekürzt.

g) APD
Als Anterior-posteriorer Durchmesser wird der Bauchdurchmesser von
vorne nach hinten bezeichnet.

h) AU
AU ist die Abkürzung für den Abdominalumfang, also den Bauchumfang
des Kindes.

i) FL/HL
Die Fenmurlänge ist die Länge des Oberschenkelknochens Ihres Kindes.
Mit der Humeruslänge ist die Länge des Oberarmknochens gemeint.

11. Plazentalokalisation/-struktur
Der Sitz und die Struktur des Mutterkuchens (Plazenta) spielen vor allem dann eine Rolle, wenn eine natürliche Geburt durch eine ungünstige Lage der Plazenta nicht möglich ist. Dies kann der Fall sein, wenn die Plazenta sich vor dem inneren Muttermund befindet, was einen Kaiserschnitt nötig macht.

Trotz dieser vielen Fremdwörter: Die Schwangerschaft ist ein Wunder der Natur!

 

Wenn man all dies liest, könnte man meinen, dass eine Schwangerschaft eher ein krankhaftes, risikobehaftetes Geschehen und kein natürlicher Prozess ist. Doch Kinder wurden schon geboren, bevor es Ärzte und Krankenhäuser gab. Dies sollten Sie sich stets bewusst machen und Ihrem Körper vertrauen, der dieses Wunder der Natur vollbringt, ohne dass Sie sich ständig Gedanken darüber machen müssten.

Unser Sicherheitsbestreben und Gesundheitssystem haben eben ihre Vor- und Nachteile. Diese ganze Untersuchungsmaschinerie kann zwar Gefahren schneller diagnostizieren und aus dem Weg räumen, andererseits aber auch den natürlichen Prozess und diese für Mutter und Kind so wichtige Erfahrung der Schwangerschaft und Geburt stören, wenn sie sich als unentbehrlich darstellt und den Menschen suggeriert, dass Schwangerschaft und Geburt grundsätzlich ein Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind darstellen.

 

Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Ihr Körper mit einer wunderbaren Weisheit ausgestattet ist, die stets weiß, was zu tun ist. Und sollte doch einmal nicht alles so optimal laufen, wie es sollte, befinden Sie sich ja bei Ihrem Frauenarzt und /oder Ihre Hebamme in den besten Händen.

Hier geht es weiter mit der 12. 13. und 14. Seite des Mutterpasses

 

 

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