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Sodbrennen in der Schwangerschaft: Unsere Tipps

Autor: Christina Meier

Sodbrennen kennt fast die Hälfte aller werdenden Mütter. Meist ist dies bedingt durch die Schwangerschaft und verschwindet nach der Geburt von alleine wieder. Nichtsdestotrotz ist Sodbrennen in der Schwangerschaft oftmals mehr als nur unangenehm. Das Gefühl des Brennens vom Magen bis in die Speiseröhre hinauf kann mitunter sogar recht schmerzhaft sein. Doch wie und warum kommt es gerade gegen Ende der Schwangerschaft häufiger zu Sodbrennen und was können Sie dagegen unternehmen?
Dieses und mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

Warum Sodbrennen bevorzugt in der Schwangerschaft auftritt

Wenn die säurehaltige Magenflüssigkeit, womöglich inklusive unverdauter Nahrungsreste, wieder zurück in die Speiseröhre fließt, wird dieser Reflux auch als Sodbrennen bezeichnet. Der Schließmuskel, der den Mageninhalt gewöhnlich von der Speiseröhre trennt und dadurch einen Rückfluss verhindert, ist dann aus irgendeinem Grund nicht voll funktionstüchtig. Dafür kann es mehrere Ursachen geben. In der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache jedoch hormonell bedingt. Denn das Schwangerschaftshormon Progesteron bewirkt eine Lockerung der glatten Muskulatur, damit es nicht zu vorzeitigen Wehen der Gebärmuttermuskulatur kommt.

Der Schließmuskel, der den Magen von der Speiseröhre trennt, ist vom Einfluss des Progesterons jedoch häufig, wenn auch unerwünscht, ebenso betroffen. So kann es in der Schwangerschaft eher zu Beschwerden wie Sodbrennen kommen, auch wenn Sie gewöhnlich nicht unter diesen Beschwerden leiden.

Ein weiterer Grund dafür, dass es in der Schwangerschaft oftmals im letzten Schwangerschaftsdrittel zu Sodbrennen kommt, ist die immer größer werdende Gebärmutter. Diese beengt die Verdauungsorgane und macht ihnen ihren Platz streitig. Auch dies begünstigt den Reflux. Ebenso kann ein ungünstiges Strampeln des Babys in Richtung Magen das Aufsteigen von Magensäure- und Inhalt begünstigen und somit Sodbrennen hervorrufen.

 

Sodbrennen in der Schwangerschaft: Die Symptome

Häufig berichten Frauen, die in der Schwangerschaft unter Sodbrennen leiden, von unangenehmem Völlegefühl, plötzlichem Aufstoßen und anderen Beschwerden, die hauptsächlich nach dem Essen auftreten.

Besonders beim Bücken, aber auch im Liegen kommt es zu einem regelrechten „Aufschwulken“ des Gegessenen. Meist besteht ein brennender Schmerz, der sich vom Magen bis in den Rachen zieht. Bei häufigem Sodbrennen kann es durch den Dauerreiz im Halsbereich zu Hustenreiz und Heiserkeit kommen. Mitunter ist sogar der Schlaf massiv gestört, wenn das Sodbrennen im Liegen nicht nachlässt.

 

Was tun bei Sodbrennen?

Hier unsere Tipps gegen lästiges Sodbrennen in der Schwangerschaft:

Tipp 1:

Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung bequem und locker ist und der Bauch an keiner Stelle eingeengt wird.

Tipp 2:

Essen Sie lieber öfter am Tag kleinere Mahlzeiten als zu viel auf einmal. Dies kann schon sehr viel von dem Druck im Magen nehmen.

Tipp 3:

Essen Sie mindestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr.

Tipp 4:

Vermeiden Sie, zu viel Süßes oder auch Scharfes zu essen. Denn auch dies kann Sodbrennen begünstigen. Stark blähende Lebensmittel sollten Sie ebenfalls reduzieren. Auch mit Kaffee dürften Sie eher zurückhaltend sein.

Tipp 5:

Versuchen Sie, mit etwas erhöhtem Oberkörper zu schlafen, denn durch die Schwerkraft wird es dem Mageninhalt erschwert, nach oben zu fließen.

Tipp 6:

Lassen Sie kohlensäurehaltige Getränke weg und trinken Sie konsequent nur noch Wasser ohne Kohlensäure, milde Säfte und Kräutertees, die sich auf Ihr Wohlbefinden positiv auswirken. Dies sind vor allem Kümmel-Anis-Fenchel-Tees, Himbeerblätter-Tees und andere typische Schwangerschaftstees. Diese sollten Sie Ihrer und der Gesundheit Ihres Babys zuliebe ausschließlich in Bio-Qualität zu sich nehmen.

Tipp 7:

Sodbrennen kann auch durch zu hastiges und mangelhaftes Kauen entstehen. Versuchen Sie, sich zu entspannen und kauen Sie langsam und bedächtig. Werden Sie zum Genießer und zelebrieren Sie Ihre Mahlzeiten. Genuss ist das Gegenteil von Stress, der ebenso ein Auslöser von Sodbrennen sein kann.

Tipp 8:

Wenn Sie gerade einen Anflug von Sodbrennen verspüren, können Sie es einmal mit einem alten Hausrezept versuchen: Entweder Sie kauen ganz langsam einige Haselnüsse oder Mandeln oder Sie trinken ebenso langsam und in kleinen Schlucken ein kleines Glas Nuss- oder Mandeldrink. Auch Heilerde, die es sowohl in Kapseln als auch als trinkbares Pulver gibt, soll helfen. Der Saft roher Kartoffeln ist ein alter Tipp gegen Sodbrennen und stammt aus der erfahrungsreichen Volksheilkunde.

Sollten Sie jedoch trotz aller harmlosen Maßnahmen immer noch unter hartnäckigem Sodbrennen in der Schwangerschaft leiden, können Sie auch Ihren Arzt um Rat fragen. Denn es gibt säurebindende Medikamente, die Sie auch als werdende Mutter einnehmen dürfen. Säurehemmer dagegen sind nicht ganz so harmlos in der Schwangerschaft und zählen nicht zu den Mitteln erster Wahl. Außerdem können Säureblocker auch zahlreiche Nebenwirkungen entwickeln, die sich nicht nur in der Schwangerschaft ungünstig auf Ihre Gesundheit auswirken können.

Sodbrennen ist genauso wie die berüchtigte Schwangerschaftsübelkeit oder Verstopfung in der Schwangerschaft ein Übel, welches nicht jede Mutter in der Schwangerschaft erlebt. Sollten Sie dennoch unter einer dieser Beschwerden während der Schwangerschaft leiden, denken Sie daran:
Meist verschwinden diese nach der Schwangerschaft wie von Zauberhand.

Ist dies jedoch beim Sodbrennen nicht der Fall und leiden Sie auch nach der Schwangerschaft noch unter Sodbrennen, sollten Sie dies ärztlich abklären lassen. Denn neben Erkrankungen der Magensäureproduktion, einer Schwächung des Schließmuskels und anderen Ursachen kann auch eine Infektion durch das Bakterium Helicobacter pylori dahinterstecken, die Sie unbedingt behandeln sollten.

 

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