Autorin: Christina Meier
Gibt es denn verlässliche Aussagen über den optimalen Vitamin-D-Spiegel? Gibt es überhaupt eine eindeutige Antwort, die für alle und jeden gilt – unabhängig vom Alter, Gesundheitszustand und anderen Parametern?
Kann und darf man hier mit allgemeinen Zahlen antworten, ohne individuelle Faktoren zu berücksichtigen?
Auch wenn oft Gegenteiliges behauptet wird: Fest steht, dass aktuelle Forschungen auf die Wichtigkeit höherer Vitamin D-Spiegel hinweisen.
Und tatsächlich gibt es in der Natur des Menschen so etwas wie eine „normale Durchschnittsperson“ eigentlich nicht, auch wenn dies für die Aufstellung wissenschaftlicher Thesen, die ja nichts anderes als Annahmen sind, wichtig zu sein scheint.
Was heißt hier „normal“?
Als normaler Wert gilt demnach der Wert, der bei 95 Prozent aller „gesunden“, untersuchten Menschen ermittelt wird.
Doch welcher Mensch ist zu 100 Prozent gesund und kann als klassisches Vorzeigemodell herhalten?
Welche Menschen wachsen unter genau den gleichen Bedingungen auf, so dass man Rückschlüsse über „Normalität“ ziehen könnte.
Die Natur ist ständig um ein harmonisches, dynamisches Gleichgewicht bemüht. Dieses immer wieder neu herzustellen, gleicht eher einem dynamischen Prozess und keinesfalls einem statischen „Ist-Zustand“, der zu einem anderen Zeitpunkt und unter anderen Umständen ein ganz anderer sein kann.
Trotzdem kann man – was Messungen des Vitamin-D-Spiegels betrifft – einige Feststellungen treffen, denn unter einem gewissen Wert treten gesundheitliche Nachteile auf.
Ebenso können einige körperliche Prozesse erst ab einer gewissen Höhe des Vitamin-D-Spiegels in Gang gesetzt werden.
So ganz ohne Zahlen muss/kann man also auch hier nicht auskommen.
Vitamin-D-Spiegel: Ab wann besteht ein Mangel?
Alles unter 30-40 ng/ml ist eigentlich schon ein Mangel an dem so wichtigen Sonnenhormon.
Es gibt subtile Mängel, kleine Mängel, eklatante Mängel – doch wer will hier die Grenzen ziehen?
Während manch ein Arzt erst bei einem Vitamin-D-Spiegel unter 20 ng/ml die Hände über den Kopf zusammenschlägt, sind sich viele Wissenschaftler mittlerweile darüber einig, dass ein Spiegel unter 40 ng/ml bereits fatale Folgen haben kann.
Denn hier findet sich bereits ein höherer Parathormon-Spiegel. Das Parathormon ist der Gegenspieler des Vitamin D. Während Vitamin D die Kalziumeinlagerung in Knochen und Zähne unterstützt, ist das Parathormon dafür zuständig, bei einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel Kalzium aus den Knochen bereitzustellen, da die Kalziumaufnahme durch den Darm ohne ausreichend Vitamin D nicht aufrechterhalten werden kann.
So kommt es bei einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel nicht nur zu einer schlechteren Kalziumaufnahme durch den Darm, sondern auch zu einem Kalziumabbau in den Knochen. Ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel ab 40 ng/ml und aufwärts verhindert jedoch, dass es zu diesem gefährlichen Kalziumabbau kommt.
Kaum Knochenaufbau unterhalb von 30 ng/ml
Hamburger Osteologen konnten belegen, dass es bei einem Vitamin-D-Spiegel von weniger als 30 ng/ml nicht mehr zu einer sicheren Verkalkung neu gebildeten Osteoids im Knochen kommt. Dies führt unter anderem zur gefürchteten Rachitis im Kindesalter. Daher kommt diese hierzulande seit der Einführung der Supplementation durch D-Floretten im Säuglingsalter so gut wie kaum noch vor
Eine aus 32 Studien erhobene Meta-Analyse deutet ebenfalls darauf hin, dass die allgemeine Sterblichkeit bei einem Vitamin-D-Spiegel von weniger als 40 ng/ml signifikant zunimmt.
Vitamin D in der Muttermilch
Interessant ist auch, dass der Übertritt von Vitamin D in die Muttermilch erst ab einem Vitamin-D-Spiegel von mehr als 48 ng/ml möglich zu sein scheint. Daher könnte auch der früher (vor der jetzt üblichen Supplementation) oft vorkommende Mangel bei gestillten Kindern herrühren. So zeigte es sich in Untersuchungen, dass durch eine Vitamin-D-Einnahme der Mutter von ca. 6400 I.E./Tag auch ein für die ausreichende Versorgung des Kindes genügend hoher Vitamin-D-Spiegel erreicht werden kann.
Studien deuten auf höheren Bedarf hin
Führende Vitamin D-Forscher wie Michael Holick plädieren für einen Vitamin-D-Spiegel, der weitaus höher noch als 40-50 ng/ml sein sollte. Im Jahre 2019 publizierte Michael Holick das Ergebnis einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie. Im Rahmen dieser Studie wurde die Genaktivität im Hinblick auf jeweils unterschiedlich hohe Vitamin D-Einnahmen untersucht, wobei sehr hohe Dosen von bis zu 10.000 I.E. täglich zum Einsatz kamen.
Es konnte beobachtet werden, dass die Hoch- bzw. Runterregelung von Genen mit dem Vitamin-D-Spiegel ab- bzw. zunahm. Je niedriger also der Vitamin-D-Spiegel war, desto weniger Gene konnten reguliert werden.
Umgekehrt kommt es demzufolge erst ab einem Vitamin-D-Spiegel ab 60 ng/ml zu einer voll entfalteten Wirkung auf die Genregulation.
Fazit:
Ein optimal hoher Vitamin D-Spiegel sollte sich zwischen 40 – 60 ng/ml und möglicherweise sogar darüber befinden., damit ein kompensatorisches Ansteigen des Parathormons vermieden werden kann und so das wertvolle Kalzium dort bleibt, wo wir es von Anfang an dringend benötigen: In unseren Zähnen und Knochen, die wir so lange wie möglich stark und gesund erhalten wollen!
Quelle: https://sonnenallianz.spitzen-praevention.com/der-optimale-vitamin-d-spiegel/
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